Zeitunsartikel
im Gießener Anzeiger, Kultur Lokal vom 08.01.2005
Christina Römer
brachte Schwung in die Truppe
Gießener Band "Scarlet fire" hat bei
Auftritten zunehmend Erfolg und steuerte professionelle Studio-CD an
Von Sabine Glinke
GIESSEN. Gut ein
Jahr lang macht die Gießener Band "Scarlet Fire" erfolgreich
Musik. Dabei war das alles nicht einmal geplant, denn Christian Körner
(Gitarre), Nico Neufeld (Bass) und Thomas Lany (Drums) jamten zunächst
nur locker zusammen herum, ohne größere Pläne für
eine Band zu haben. Doch aus der Kumpelband wurde in Eigendynamik bald
mehr, und als der ehemalige Sänger die Band verließ, stieß
Sängerin Christina Römer zur Truppe - und brachte neuen Schwung
mit.
Schnell hatte man sich aufeinander eingestellt und eingespielt, und
aus dem ehemaligen Coverprojekt der Jungs war mit Christina am Mikrofon
eine bodenständige junge Newcomerband gewachsen, die sich ab Anfang
2004 zunächst dem Komponieren eigener Stücke widmete. Und
genauso ging die Entwicklung für die Gruppe weiter: Bereits im
März 2004 erregte das Quartett im "AK 44" beim "Konzert
gegen Repression" Aufmerksamkeit und begeisterte mit seinem klassischen
Alternative Rock das Publikum. Seitdem gehen knapp 20 Auftritte auf
das Konto der Nachwuchsmusiker, die aus Linden und Allendorf-Nordeck
stammen.
Erstaunlich daran: Es ist der Gruppe sogar gelungen, im Gießener
"Jokus" als Vorgruppe der Pop-Punker "The Wohlstandskinder"
sowie auf dem Hessentag in Korbach auf die Bühne zu gelangen -
und jedes Mal wussten sie mit ihrer druckvollen Musik zu begeistern,
findet sich doch eine Internetrezension über den Auftritt mit den
"Wohlstandskindern", bei der die Autorin fast nur über
"Scarlet Fire" sinniert und den Hauptact außer Acht
lässt.
Mit den vielen Auftritten ist auch die Sicherheit der Band auf der Bühne
gewachsen, und auch die Musik hat sich weiter entwickelt. "Mittlerweile
bezeichnen wir unsere Musik als Alternative Funk Rock", erklärt
Nico, denn es habe sich aus dem bloßen Alternative Rock ein ganz
eigener Stil entwickelt, den man nur schlecht beschreiben könne.
Will man die Musik dennoch nach dem bekannten Schubladensystem kategorisieren,
kann man aber durchaus Band wie die "Guano Apes", "Skunk
Anansie" oder die legendären "Red Hot Chili Peppers"
als Vergleiche heranziehen. Letzteres scheint auch kaum verwunderlich,
entdeckt man auf der Homepage in den Steckbriefen der Bandmitglieder,
dass die "RHCP" bei allen vier Musikern zu den Lieblingsbands
zählen - klar, dass man da auch um Einflüsse nicht herum kommt.
Auffällig sei die Musik auch dadurch, dass die Gitarre oftmals
sehr virtous agiere und Nico am Bass häufig mit Slaptechniken arbeitet.
Ziele hat sich die junge Band, für die bereits jetzt für Anfang
2005 für nahezu jedes Wochenende ein Auftritt geplant ist, jede
Menge: Neue Promofotos sollen geschossen werden, Christina, die klassischen
Gesangsunterricht hatte, will sich im Gesang weiterbilden, Nico, der
beim Gesang oftmals die zweite Stimme übernimmt, will seine gesanglichen
Qualitäten verbessern und sich noch besser auf Christina abstimmen
und man will versuchen, mehr Auftritte außerhalb Gießens
zu spielen. Mit der Teilnahme an einem Bandcontest in Korbach (Edersee)
sollten die Weichen dafür bereits gestellt sein.
Auch das "Rock weg!"-Festival, das 2004 für eine ausverkaufte
Sport- und Kulturhalle in Staufenberg-Treis sorgte, dürfte "Scarlet
Fire" noch weiter bekannt machen. Hauptziel für das Kleeblatt
ist jedoch zunächst die Produktion eines professionellen Studio-Demos.
Zwar hat die Band bereits eine Demo-CD mit drei Songs produziert, diese
jedoch im Proberaum mit wenigen Mitteln erstellt. Von einer professionelleren
Aufnahme verspricht sich die Gruppe noch mehr Auftritte; man müsse
sich dann nicht mehr mit "wir sind live aber besser" rechtfertigen,
sondern könne dies gleich belegen. Doch auch die "Kellerproduktion"
weiß schon zu überzeugen, schließlich kann man darauf
auch gut hören, wie markig und klar Christinas Stimme klingt. Dass
noch nicht alles perfekt ist, dessen sind sich die jungen Musiker, die
derzeit studieren, zur Schule gehen oder ihren Zivildienst ableisten,
bewusst, und gerade deswegen ist man offen für konstruktive Kritik.
Zahlreiche Freunde und Familienmitglieder unterstützen die Band
mit vollen Kräften, entwerfen Logos, verkaufen bei den Auftritten
CDs oder machen Live-Fotos für die Homepage. Und bei Auftritten
wie dem in Korbach beim Hessentag reist der engste Fanstab sogar mit.
Zu hören sind "Scarlet fire" am 14. Januar beim "No
Label Live Event"-Contest, einem Nachwuchsbandwettbewerb, in der
Stadthalle Hungen. Am 21. Januar wollen sie im "Backstage Club"
Schwung in die Abiparty der Ricarda-Huch-Schule bringen, und am 4. Februar
rocken sie das "Domizil". Infos unter www.scarletfire.de;
Kontakt: Nico Neufeld, Telefon 0162-744 7578, E-Mail: kontakt@scarletfire.de.
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